4.8 Transport
Transport erfordert ad?quate Ma?nahmen gegen Ersch¨¹tterung, Klimawechsel und magnetische Streufelder.
4.8.1 Vorbeugung gegen Ersch¨¹tterung, Schock und Sto?. Wachszylinder und Schellackplatten sind die gegen Ersch¨¹tterung empfindlichsten Tontr?ger. Das erfordert eine ausreichend schockresistente Verpackung, insbesondere bei Versand per Post oder Frachtdienste. Das Verpacken von Wachszylindern erfordert einen sorgf?ltigen Ausgleich zwischen deren Packungsdichte innerhalb ihrer Kartons, der Packungsdichte der Kartons innerhalb eines ?u?eren Beh?lters und geeigneten Ma?nahmen f¨¹r eine Schockd?mpfung. Zus?tzlich m¨¹ssen erh?hte Temperaturen insbesondere durch unbemerkte Sonnenbestrahlung vermieden werden. Wegen ihrer historischen Bedeutung werden Wachszylinder oft Spezialisten f¨¹r Kunsttransporte anvertraut (4.8.4). Schellackplatten erfordern ein ?box-in-box¡°-Verfahren, bei dem die inneren und die ?u?eren Beh?lter aus kr?ftigem Karton mit schockabsorbierenden Zwischenlagen aus Polystyrol oder ?hnlichem Material bestehen. Die Schallplatten d¨¹rfen sich selbstverst?ndlich nicht gegeneinander bewegen und m¨¹ssen daher entsprechend dicht gepackt sein. LPs sind etwas weniger empfindlich, aber ein in etwa gleichwertiger Schutz ist vern¨¹nftig, um Besch?digungen der Plattenh¨¹llen vorzubeugen. Dieselben Ma?nahmen gelten f¨¹r Magnetb?nder mit offenem Wickel: Sie sind besonders dicht zu verstauen, damit sich einzelne Bandschichten nicht lockern und verschieben oder sich gar vom Wickelkern l?sen.
4.8.2 W?rme und Feuchtigkeit. Durch jeglichen Transport sind A/V-Tr?ger klimatischen Bedingungen au?erhalb ihrer gewohnten Lagerung ausgesetzt. Zuallererst sollten Transportart und Reiseweg unter Beachtung jahreszeitlicher Schwankungen gew?hlt werden, um das Risiko extremer Witterungsverh?ltnisse zu minimieren. Des Weiteren muss eine angepasste Verpackung unvermeidliche Temperatur?nderungen und den Kontakt mit Feuchtigkeit verhindern. Eine typische Gefahr ist die Bildung von hoher relativer Luftfeuchtigkeit, wenn A/V-Tr?ger l?ngere Zeit bei k¨¹hlen oder kalten Temperaturen gelagert wurden und anschlie?end einer w?rmeren und feuchteren Umgebung ausgesetzt wurden. Ein Beispiel daf¨¹r ist der Transport als Luftfrachtgut mit Landung in einer hei?en und feuchten Klimazone. Gegenma?nahmen sind eine ausreichende W?rmeisolierung durch das Verpackungsmaterial w?hrend des Transports; anschlie?end sollten die Tr?ger ventiliert werden, damit sich innen keine Feuchtigkeit niederschl?gt und die Temperatur sich langsam dem Normalwert ann?hert. A/VTr?ger sollten nach M?glichkeit im Fluggastraum transportiert werden, der Transport in Frachtr?umen ohne Druckausgleich sollte vermieden werden.
4.8.3 Magnetische Streufelder. Die Magnetfelder, die die Metalldetektoren auf Flugh?fen zur Kontrolle von Handgep?ck erzeugen, sind normalerweise zu schwach, um die Aufnahmen auf Audio- oder Videob?ndern zu beeinflussen. Da die Detektoren f¨¹r das abgegebene Gep?ck m?glicherweise st?rker sind, ist es empfehlenswert, bespielte B?nder als Handgep?ck mitzunehmen. ?ber m?gliche gef?hrliche Magnetfelder anderer Transportsysteme wie z.B. elektrische Z¨¹ge, Untergrundbahnen und Omnibusse oder andere Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb, liegen keine Informationen vor. Die Risiken sind sehr klein, es wurden keinerlei Unf?lle dieser Art berichtet. Um jedoch dieses Risiko zu eliminieren, ist es ratsam, au?ergew?hnlich wertvolle Magnetb?nder in Metallbeh?ltern aus permeablem Material zu transportieren.
Eine gr??ere Gefahr k?nnte die st?ndig wachsende Zahl von Elektroautos bedeuten. Solange keine verwertbaren Messergebnisse ihrer magnetischen Streufelder vorliegen, ist gro?e Vorsicht angebracht. In diesen F?llen sollten Magnetb?nder daher in Metallbeh?ltern transportiert werden, oder man vermeidet solche Transportfahrzeuge, bis mehr Informationen vorliegen.
4.8.4 Kooperation mit speziellen Transportunternehmen. Der Transport von gro?en Mengen an A/V-Tr?gern, z.B. der Umzug kompletter Sammlungen, sollte gemeinsam mit Sachverst?ndigen von Unternehmen f¨¹r Kunsttransporte geplant und durchgef¨¹hrt werden.